Dieses Kapitel wird Sie durch die Hardware-Einstellungen vor der Installation leiten, die Sie eventuell machen müssen, bevor Sie Debian installieren. Dies beinhaltet das Überprüfen und eventuell Ändern von BIOS-/Firmware-Einstellungen für Ihr System. Das „BIOS“ oder die „System-Firmware“ ist die von der Hardware genutzte interne Software; sie ist meistens höchst kritisch in den Boot-Prozess involviert (direkt nach dem Einschalten).
OpenBoot bietet die Basisfunktionen, die benötigt werden, um SPARC-Systeme zu booten. Es ist dem BIOS der x86-Architektur in seiner Funktion sehr ähnlich, wenn auch viel schöner. Die Sun-Boot-PROMs haben einen eingebauten Forth-Interpreter, der Ihnen viele Möglichkeiten bietet, z.B. zur Diagnose und zum Starten einfacher Scripte.
Um zum Boot-Prompt zu gelangen, müssen Sie die Stop-Taste
drücken (auf älteren Type-4-Tastaturen benutzen Sie die Taste
L1; wenn Sie einen PC-Tastatur-Adapter haben, nehmen Sie
die Break-Taste (Pause bzw. Untbr)) und drücken Sie dann A.
Das Boot-PROM zeigt einen Prompt an, entweder ok
oder
>
. Der neue ok
-Prompt ist
vorzuziehen. Wenn Sie den Prompt im alten Stil bekommen und
den neuen möchten, drücken Sie die n-Taste.
Wenn Sie eine serielle Konsole verwenden, senden Sie ein Break an den Rechner.
Auf einer Minicom-Konsole benutzen Sie Ctrl-A F, unter cu
drücken Sie Enter und geben danach %~break
ein.
Schlagen Sie in der Dokumentation Ihrer Terminal-Emulation nach, wenn Sie ein
anderes Programm verwenden.
Sie können mit OpenBoot von bestimmten Geräten booten und auch das Standard-Boot-Gerät wechseln. Allerdings müssen Sie einige Details darüber wissen, wie OpenBoot die Geräte benennt; dies unterscheidet sich erheblich von der Art und Weise der Linux-Gerätenamen (siehe Abschnitt C.4, „Gerätebezeichnungen unter Linux“). Außerdem werden die Befehle ein wenig variieren, abhängig von der OpenBoot-Version, die Sie haben. Mehr Informationen über OpenBoot finden Sie in der Sun OpenBoot Reference.
Für gewöhnlich können Sie, bei den neueren Versionen, OpenBoot-Geräte wie „floppy“, „cdrom“, „net“, „disk“ oder „disk2“ benutzen. Diese haben die nahe liegenden Bedeutungen; das „net“-Device ist für das Booten per Netzwerk bestimmt. Zusätzlich kann der Gerätename eine bestimmte Partition auf einer Festplatte angeben, wie z.B. „disk2:a“, um von der ersten Partition von Disk2 zu starten. Die kompletten OpenBoot-Gerätenamen haben folgende Form:
Treiber-Name
@Unit-Adresse
:Geräte-Argumente
In älteren Ausgaben von OpenBoot sind die Gerätenamen ein bisschen
unterschiedlich: das Diskettenlaufwerk heißt „/fd“ und SCSI-Laufwerke
haben eine Bezeichnung in der Form „sd(controller
,
disk-target-id
,disk-lun
)“.
Der Befehl show-devs
ist in neueren Versionen von
OpenBoot sehr nützlich, um sich die derzeit verfügbaren Geräte anzeigen zu
lassen. Vollständige Informationen unabhängig vom Versionsstand finden Sie
in der Sun OpenBoot Reference.
Um von einem speziellen Gerät zu booten, verwenden Sie
boot
.
Sie können dies mit dem device
setenv
-Befehl
auch als Standard einstellen. Allerdings ist der Name der betreffenden
Variable zwischen den OpenBoot-Versionen geändert worden.
Bei OpenBoot 1.x verwenden Sie setenv boot-from
. In späteren
Versionen nutzen Sie device
setenv boot-device
.
Beachten Sie, dass dies alles auch über den
eeprom-Befehl unter Solaris konfigurierbar ist mit
device
eeprom boot-device=disk1:1
oder indem Sie die entsprechenden Dateien in
/proc/openprom/options/
anpassen, unter Linux z.B. mit:
# echo disk1:1 > /proc/openprom/options/boot-device